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Drucktechnik: kurz und prägnant erklärt

Möglichkeiten der Druckveredelung

Drucktechnik – was heißt das eigentlich? Unter Drucktechnik wird ein uraltes Handwerk verstanden, das sich durch Hightech in den letzten Jahren und Jahrzehnten enorm gewandelt hat. Vor rund 550 Jahren erfand Johannes Gutenberg das klassische Verfahren der Drucktechnik mit Bleilettern: Er läutete damit gleichsam das Zeitalter der Medien ein. Denn erstmals konnten Schriften in kürzester Zeit massenhaft verbreitet werden.

Seit dem Aufkommen elektronischer und digitaler Medien wurde immer wieder der „Tod“ der klassischen Druckprodukte wie Zeitungen oder Bücher prophezeit. Tatsächlich aber ergänzen die Online- und Offline-Medien einander. Und durch die Digitalisierung von Gestaltung, Druckvorstufe und Drucktechniken vereinfacht und vergünstigen sich die Verfahren zur Herstellung von Printprodukten. Trotz TV, Radio und Internet stieg somit die Zahl der gedruckten Publikationen.

Drucktechnik: Definition und Übersetzungen

Unter dem Begriff Drucktechnik subsumieren sich alle Wege, eine Druckvorlage zu vervielfältigen. Drucktechnik – das ist jedes Verfahren, Druckfarben auf einen Bedruckstoff, auch Substrat genannt, aufzutragen: sei es Papier, Karton oder Textil, Drucktechnik in den wichtigsten anderen europäischen Sprachen heißt printing technology oder printing technique (E), technique/technologie d'impression (F), tchnologia di stampa (I)

Welche Druckprodukte gibt es?

Die Palette der Printprodukte ist groß, ebenso die der Fachbegriffe. Drucker benutzen eine eigene Fachsprache mit oft unverständlichen, bisweilen sogar skurril klingenden Ausdrücken für den Laien. Der Ausschuss etwa bezeichnet die Zuordnung von Nutzen auf einem Bogen. Hurenkind und Schusterjunge heißen Fehler im Setzen von Seitenumbrüchen. Und Durchschlagen bedeutet, dass chemische Bestandteile der Druckfarbe durch den Bedruckstoff ungewollt auf die Unterseite gelangen.

Was die Drucker herstellen, kennt indes jeder. Die bekanntesten Druckprodukte sind:

  • Bücher
  • Magazine, Zeitschriften
  • Zeitungen
  • Werbebroschüren oder -flyer
  • Geschäftsausstattung wie Geschäftsbriefe und Visitenkarten
  • Etiketten
  • Textilien wie T-Shirts
  • Bedruckte Tassen, DVDs und andere Gegenstände

Ein Sonderfall sind 3D-Drucke wie Gehäuse, Modelle oder technische Komponenten aus Kunststoff. Sie werden im Allgemeinen nicht den Druckmedien zugerechnet.

Welche Verfahren der Drucktechnik kommen zur Anwendung?

Zur Drucktechnik zählen auch jene Verfahren, vornehmlich im künstlerischen Bereich benutzt werden: seien es Siebdruck, Lithografie (Steindruck) oder Hochdruck von Holzschnitten und Kupferstichen mittels Handpressen. Nicht umsonst ist hier von Kunstdrucken die Rede. Die folgenden Kapitel fokussieren sich allerdings auf die wichtigsten industriellen, medialen Verfahren der Drucktechnik.

Die Drucktechnik Hochdruck

Der Hochdruck wird auch Buchdruck genannt. Er basiert auf dem „Urvater“ des Druckens: Meister Gutenberg erfand die Komponenten Bleilettern und Setzkasten, Druckfarbe und Druckerpresse. Die Bezeichnung Buchdruck lässt sich darauf zurückzuführen, dass zu Zeiten des Erfinders vor allem große Auflagen identischer Bücher entstehen sollten. Schnell aber wurden auch Pamphlete aktueller oder propagandistischer Inhalte gedruckt und massenhaft verbreitet. Daraus entwickelten sich bald nach dem Jahr 1600 die ersten Zeitungen.

Der Name Hochdruck leitet sich davon ab, dass die druckenden Bereiche der Vorlage erhaben sind. Der Satz stellt ein spiegelverkehrtes Abbild der Seite dar. Bis in die 1960er-Jahre war Hochdruck die dominierende Drucktechnik. Seither wurde sie vor allem durch den Offsetdruck verdrängt und spielt heute in der Druckindustrie kaum noch eine Rolle.

Wie funktioniert das Verfahren Hochdruck?

  • Erstellung der Druckform/Druckvorlage
  • Bestreichen der erhabenen Stellen mit der Druckfarbe
  • Aufbringen auf Bedruckstoff per Druckpresse

Die Farbe gelangt direkt und ohne Umwege von der Vorlage auf das Papier. Deswegen wird Hochdruck als direktes Verfahren bezeichnet.

Die Drucktechnik Offsetdruck

Das Verfahren Offsetdruck ist die heute am weitesten verbreitete Drucktechnik. Sein weltweiter Anteil liegt bei über 70 Prozent. Mit Offsetdruck werden vor allem Bücher, Zeitungen und Zeitschriften gedruckt. Ebenso aber auch die Mehrzahl der Auftragsdrucke wie Broschüren, Flyer oder Geschäftspapiere. In der Fachsprache heißen diese Auftragsdrucke Akzidenzien (von „accident“ für zufällig, unregelmäßig, nicht planbar).

Warum heißt das Verfahren Offsetdruck?

Offset bedeutet ohne (off) Satz (set). Bei dieser Drucktechnik ist kein Setzen mit beweglichen Lettern mehr notwendig. Auf der Druckform gibt es keine erhabenen Stellen. Sie ist vollkommen flach, wird allerdings belichtet und somit elektrostatisch oder chemisch „aufgeladen“. Die belichteten Stellen nehmen die Druckfarbe an, die nicht belichteten Bereiche dafür Wasser. So trennen sich druckende und nicht druckende Stellen durch die unterschiedliche Viskosität.

Der Offsetdruck ist ein indirektes Verfahren der Drucktechnik. In der Druckmaschine rotieren drei Walzen: Zwischen Walze eins und zwei wird die Druckfarbe von der Druckform auf ein Gummituch übertragen. Von dort gelangt sie auf Walze drei mit dem Substrat.

Unterschieden werden zwei Verfahren der Offsetdrucktechnik: Bogenoffset und Rollenoffset.

Beim Bogenoffset werden Papierbögen bedruckt – zum Beispiel in der Größe 70 mal 100 Zentimeter mit mehreren Nutzen (z.B. neun A4-Seiten je Bogen). Als Bedruckstoffe dienen meist hochwertige gestrichene Papiere wie etwa Bilderdruck. Wichtigste Produkte sind Magazine, Zeitschriften oder Werbematerialien/Akzidenzen in fünf- oder sechsstelligen Auflagen. Rollenoffset heißt, dass auf große Papierrollen gedruckt wird. Die Endprodukte sind vor allem Zeitungen. Der Bedruckstoff ist grob und nicht gestrichen, oft kommt Recyclingpapier zum Einsatz.

Was ist das Druckverfahren Tiefdruck?

Der Tiefdruck heißt so, weil die druckenden Stellen als Vertiefungen auf die Druckform eingelassen sind. Als Druckformen dienen keine Platten, sondern vor allem Stahlzylinder. Die Vorgehensweise:

  • Herstellung der Druckform durch Gravur oder Ätzung der druckenden Stellen
  • Auftragen der Druckfarbe
  • Abziehen der Farbreste zum Beispiel mittels Rakelmesser
  • Übertragen der Druckfarben durch hohen Druck und Saugkraft des Bedruckstoffes

Tiefdruck ergibt ein besonders „detailscharfes“ Druckbild. Außerdem ist die Druckvorlage sehr langlebig. Da sie aber aufwändig herzustellen ist, werden per Tiefdruck vor allem Hochglanz-Broschüren und hochwertige Zeitschriften und Kataloge in hohen Auflagen sowie Verpackungen oder Etiketten gedruckt.

Das Verfahren Digitaldruck – kurz erläutert

Beim Digitaldruck wird der Datensatz direkt vom Rechner auf die Druckmaschine übertragen. Daher gibt es keine physische Druckvorlage in Form eines Satzes, einer Platte oder eines Zylinders. Anders als der Name vermuten lässt, hat das industrielle Digitaldruckverfahren nichts mit dem „Digitaldrucker“ im Büro zu tun, der mittels Schwarz- oder Vierfarb-Toner arbeitet: Als Druckmaschinen kommen vor allem große Inkjet-Geräte zum Einsatz. Sie übertragen das Druckbild per Tintendüse direkt auf das Papier. Vorteil des Digitaldrucks: Es sind personalisierte Drucke oder kleine Auflagen möglich wie bei Mailings oder Flyern. Jede Seite kann im Inhalt individualisiert werden. Nachteil des Digitaldrucks: Bei höheren Auflagen ist die Produktion teurer und zeitintensiver als beim Offsetdruck

Was bedeutet Flexodruck?

Der Flexodruck ist ein direktes Hochdruckverfahren mit erhabenen Bildstellen auf der Vorlage. Das Verfahren wird vor allem für Tapeten, aber auch nicht-saugende Bedruckstoffe wie Kunststoffverpackungen oder Klebefolien eingesetzt. Die Farbe gelangt von der Druckform direkt auf den Bedruckstoff. Als Druckformen dienen elastische Platten aus Gummi oder Fotopolymeren. In der Druckmaschine arbeiten im Wesentlichen drei Walzen: Die sogenannte Rasterwalze nimmt die Farbe auf und überträgt sie auf den entgegengesetzt rotierenden Druckformzylinder. Auf der anderen Seite überträgt der Druckformzylinder die Farbe auf den Gegendruckzylinder mit der Bedruckstoffbahn.

Was versteht man unter Siebdruck?

Einfach erklärt: Beim Siebdruck wird die Druckfarbe mit einem Rakelmesser durch eine Schablone auf den Bedruckstoff aufgebracht. Das Verfahren ähnelt der Nutzung eines Siebes: Wo keine Farbe aufgetragen werden soll, bleibt sie an den verdeckten Stelen der Schablone zurück. Mittels Siebdruck lassen sich vielerlei Materialien bedrucken. Zur Anwendung kommt die Technik vielfach bei Gehäusen, Gläsern oder Flaschen, als Großformatdruck aber auch bei Textilien, Schildern oder Werbebannern.

Messen und Berufe in der Drucktechnik

Zu den wichtigsten Messen der Branche zählen:

  • Drupa – Messeort: Düsseldorf. Frequenz: alle 4 Jahre. Wesentliche Themen: Druck- und Medienvorstufe, Druckmaschinen, Verarbeitung
  • Empack – Messeort: Dortmund. Erste Veranstaltung: 2018, Zukünftige Planung: jährlich. Wesentliche Themen: Verpackung, Verarbeitung, Maschinen
  • Fachpack – Messeort: Nürnberg. Frequenz: jährlich, pausiert allerdings alle 3 Jahre. Wesentliche Themen: Verpackungsdruck und -maschinen
  • Viscom – Messeorte: Düsseldorf und Frankfurt a.M. im Wechsel. Frequenz: jährlich. Wesentliche Themen: POS-Displays, Großformatdruck, Digital Signage

Welche Jobs gibt es in der Drucktechnik?

Der Drucker zählte einst zu den klassischen Handwerksberufen. Erst allmählich differenzierte sich der Beruf des Setzers. Heute lässt sich dieser am ehesten mit dem Mediengestalter vergleichen. Inzwischen gibt es die offizielle Berufsbezeichnung Drucker nicht mehr. An ihre Stelle ist der Medientechnologe getreten, der eine duale Ausbildung durchläuft. Er spezialisiert sich auf:

  • Medientechnologe Druck
  • Medientechnologe Siebdruck
  • Medientechnologe Druckverarbeitung
  • Mediengestalter

Der Medientechnologe Druck richtet im Wesentlichen die Druckmaschinen ein und bedient sie, das heißt: Er druckt. Der Medientechnologe Siebdruck erstellt Druckvorlagen und bedient die Siebdruckmaschine. Sprich, er deckt den Prozess fast komplett ab. Die wichtigsten Aufgaben des Medientechnologen Druckverarbeitung liegen in der Herstellung der Endprodukte. Er verarbeitet zum Beispiel Offsetdruckbögen zu geschnittenen und geklammerten Heften oder gebundenen Büchern weiter. Der Mediengestalter ist in Druckereien in der Datenannahme als sogenannter Operator anzutreffen: Er kontrolliert unter anderem die eingehenden digitalen Daten und nimmt den Ausschuss auf die Bögen vor. Der Medientechnologe kann sich zum Industriemeister, Medienfachwirt oder Techniker der Drucktechnik weiterbilden. Mit einem Meistertitel steht ihm ein Studium der Drucktechnik offen – als Bachelor oder Master.

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